Der Künstler als Patient (Auszüge)
Muskuloskelettale Beschwerden im Vordergrund
1990 haben Molsberger et al eine Studie zu Erkrankungen des Bewegungsapparates von professionellen Orchestermusikern durchgeführt. Diese Arbeit an der Orthopädischen Klinik der Universität Düsseldorf untersuchte das Beschwerdebild von über 100 Orchestermusikern der Düsseldorfer Symphoniker und der Deutschen Oper Berlin. Hier finden Sie die Hauptergebnisse.

Das untersuchte Kollektiv entsprach in seiner Zusammensetzung der Zusammensetzung der deutschen Kulturorchester. 75% der befragten Musiker litten an orthopädische Beschwerden. Überdurchschnittlich häufig suchten Sie ihren Arzt wegen Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. Auffällig häufig war dabei die Angabe von Schmerzen der Halswirbelsäule und von Kopfschmerzen sowie von Beschwerden der Schulter, der Arme und der Ellenbogen.
Die durchschnittliche Erkrankungsdauer der Beschwerden war mit 61,3 Monaten als chronisch einzustufen. 57% der Musiker hielten ihre berufliche Belastung für maßgeblich mitbeteiligt an der Ursache der Beschwerden. 89% der Musiker gaben an, daß ihr Arzt über die Art der Belastung Bescheid wisse, aber nur 36% waren der Meinung, daß die Behandlung optimal auf ihre Beschwerden zugeschnitten sei.

55,6 % der Musiker suchten Orthopäden zur Behandlung auf. Damit war der Orthopäde der von Musikern am meisten konsultierte Arzt gefolgt von anderen Fachärzten, Allgemeinärzten und Heilpraktikern. Heilpraktiker und Allgemeinärzte standen mit 8,9 % in gleich hoher Gunst der Musiker.

98% der befragten Musiker begrüßten einen Musikerarzt.
Publiziert wurde die Arbeit in der Wiener Klinischen Wochenschrift und im Deutschen Ärzteblatt.